Tag 2/3 - Mpumalanga - Blyde River (12./13. Dezember)

12. Dezember:

Am Morgen verlassen wir Gauteng, die Provinz - in der Johannesburg und Pretoria liegen - und wechseln nach Mpumalanga, dem ehemaligen Osttransvaal. Mpumalanga gehört aufgrund der Schönheit der Landschaft und der Nationalparks zu den führenden Reisezielen Südafrikas – zu Recht. In Mpumalanga fand der Goldrausch im 19. Jahrhundert statt. Und natürlich liegt auch die südliche Hälfte des Krüger NP in Mpumalanga.

Wir erhaschen unseren ersten Blick auf die gewaltigen Drakensberge und verbringen den Tag am Blyde River Canyon, dem drittgrößten Canyon der Welt. Ein überwältigender Einstieg in die Landschaft Südafrika, die insgesamt genauso vielfältig und beeindruckend sein wird wie Westamerika oder Australien. Die Schlucht ist 26 Kilometer lang und 800 Meter tief, mit den drei Rondavels (runden Felsen mit spitzem Dach) als optischen Höhepunkt. Von der Hauptstraße sind viele Aussichtspunkte erreichbar, man sollte aber nicht "God's Window" verpassen, an dem im übrigen auch ein 65km langer 5tägiger Hiking-Trail beginnt.

Aber der eigentliche Tageshöhepunkt erwartet uns an unserer Lodge, die wir im Sonnenuntergang erreichen. Wir haben Mpumalanga vorübergehend schon wieder verlassen und sind jetzt in der Nordprovinz. Bei Hoedspruit fahren wir in die Lesoto Game Lodge. Nach dem Aussteigen erwartet uns die Lodge-Familie mit einer Erfrischung und vier schwarze Frauen singen für uns ein altes afrikanisches Lied zur Begrüßung. Den meisten läuft es kalt den Rücken herunter und der eine oder die andere verdrückt auch eine Träne. Es ist so emotional und überwältigend.

Auch von den Hütten, die großzügig für bis zu vier Bewohner ausgelegt sind und vom sensationellen Essen her ist die Lesoto Game Lodge auf jeden Fall empfehlenswert. Das 3-Gänge-Buffet kostet im übrigen 80 Rand (=10 Euro). Ein Bier oder ein Softdrink ist für 7-8 Rand (=1 Euro zu haben) und eine Flasche Wein je nach Qualität für 40-100 Rand (= 5 bis 12 Euro). Diese Niedrigpreise werden uns im ganzen Urlaub verfolgen, selbst in Kapstadt wird es nicht viel teurer werden.

13. Dezember:

Am Vormittag fahren wir zum 'The Hoedspruit Research and Breeding Centre for Endangered Species', das auf 100 Hektar Land im Kapama Game Reserve angelegt ist. Seit 1988 wird dort versucht, die vom Aussterben bedrohten Geparden (Cheetah) in natürlicher Umgebung zu erhalten. Auch andere bedrohte Tierarten werden im Centre erforscht und unterstützt. Wir sehen auf unserer Pirschfahrt durch das Gelände Geparden, Luchse, wilde Hunde und eine Vielzahl anderer Tiere. Wer Geparden sehen möchte, sollte hier vorbeischauen. In größeren Nationalparks muss man schon sehr viel Glück haben, um Geparden – oder auch Leoparden – zu Gesicht zu bekommen.

Am Nachmittag kehren wir zum Blyde River Canyon zurück, allerdings jetzt von unten. Wir fahren mit einem Boot auf dem fast ausgetrockneten Fluss. Nur noch 40 Prozent Wasser im Vergleich zum Normalstand sind da, eine Folge der seit Jahren andauernden Trockenheit, die ganz Südafrika belastet. Einige Nilpferde (Hippos) sehen wir aus großer Entfernung, genauso wie Kormorane und andere Vögel. Aber so richtig spannend ist die sehr teure Bootsfahrt nicht. Könnte man also weghlassen.

Dafür können wir uns abends in der Lesoto Lodge mit einem erneut sehr leckeren Essen (Impala – eine Antilopenart, Hühnchen und gegrillten Maiskolben) trösten. Allerdings erst, nachdem wir an unserem Anhänger den platten Reifen gewechselt und Zebras sowie Strauße im orangefarbenen Sonnenuntergang fotografiert haben (aus zwei Meter Entfernung).


Vorherige Seite - Nächste Seite - Zu den Fotogalerien